Employee Communities – sinnvoll nach innen und außen

Nicht nur Fachkräfte in der Digitalisierung werden sich künftig eher hochspezialisierten, firmenübergreifenden Employee Communities zugehörig fühlen als der eigenen Firma und deren Hierarchien verweigern.

Nicolas Scheidtweiler - Employer Branding now

NICOLAS SCHEIDTWEILER
Senior-Berater und Geschäftsführer
Tel. +49 421 365 115 20
scheidtweiler@eb-now.de

„Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern, die Personaler müssen darauf reagieren. Die befragten Experten gehen sogar von der Auflösung der Organisation aus. Digitale Fachkräfte werden sich künftig eher hochspezialisierten, firmenübergreifenden Communities zugehörig fühlen als der eigenen Firma und deren Hierarchien verweigern.“

Ein Zitat aus dem Artikel „25 Thesen zum Arbeiten 4.0“, das die vorzunehmenden Änderungen für die Arbeitswelt der Zukunft beschreibt.

Arbeitswelt im Wandel bedeutet, dass sich Strukturen ändern und sich die Organisationen parallel dazu anpassen müssen. Diese Transformationen spiegeln sich vor allem in der Gewinnung von Personal wider: Wurden früher lediglich ein Mitarbeiter für eine bestimmte Position gesucht, so wird heute in innovativen Unternehmen ein „Asset“ zur Community rekrutiert, der das Profil für die Jobstelle erfüllt.

Employee Communities mehr als ein Fachkräfteteam

Solche Communities werden als Employee Communities bezeichnet und sind ein Netzwerk von Arbeitnehmern aus einem meist ähnlichen Arbeitsbereich. Vereinfacht formuliert: Ein Fachkräfteteam.

Eine Employee Community verfolgt primär das Ziel, die Arbeitnehmer hinsichtlich Ihrer beruflichen Interessen zu verbinden und so beispielsweise Arbeitsabläufe und den Outcome zu verbessern. Dazu tritt das sekundäre Ziel, die Unternehmenswerte innerhalb der Community zu vermitteln, zu verstehen und zu leben. Die Vermittlung eines Wertesystems und die Verankerung im Bewusstsein der Mitarbeiter, stellt eine wichtiger werdende Herausforderung für Unternehmen dar.

Daneben unterstützen die Employee Communities die „Peer-to-Peer“-Kommunikation. Diese beschreibt, dass Fachkräfte-Teams untereinander direkt kommunizieren und somit bestehende Hierarchien mindern. Auch dieses Ziel trägt zu einem verbesserten Outcome durch schnellere Kommunikation und Entscheidungswege bei.

Denn fühlen sich die Mitarbeiter bereits durch ihr gemeinsames Tätigkeitsfeld verbunden und zugehörig, so ist auch die Vermittlung und vor allem die Identifikation mit neuen Unternehmenswerten leichter gemacht.

Community Building unterstützen

Verfügt ein Unternehmen über eine hohe Anzahl von Angestellten, so kann die Vernetzung aller Mitarbeiter eine große Herausforderung darstellen.

Durch zahlreiche Kommunikationswege ist es für jeden Arbeitgeber möglich, sogenannte „User Groups“ und Networks von Arbeitnehmern entstehen zu lassen. Das wohl bekannteste Network, um schnellen Kontakt innerhalb von Arbeitsbereichen zu fördern, ist das Intranet. In vielen Unternehmen fristet es ein stiefmütterliches Dasein, jedoch kann es aktiver Posten im Community Building werden. Dazu bedarf es der Überarbeitung bestehender Inhalte. Interne Mitarbeiterblogs, Tauschbörsen, Social Media-artige News regen zu aktiven Beteiligung und zum Beziehungsaufbau an. Diese Art der digitalen Plattformen fördert besonders das Community Bewusstsein und Networking unter Kollegen und steigert die Effizienz der Arbeit.

Daneben gelten weiterhin die Regeln der analogen Welt. Events und Gespräch außerhalb des Arbeitsplatzes vernetzen die Menschen weniger in fachlicher, dafür umso mehr in kultureller und sozialer Weise. Kleine Budgets für Abteilungsausflüge ermöglichen es den Communities sich selbst zu organisieren und gemeinsame Interessen zu verfolgen.

Ein besonderer Aspekt in den Employee Communities ist die Entwicklung von Markenbotschaftern. Diese werden Multiplikatoren in der Kommunikation der Arbeitgebermarke nach innen und außen.

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Das Seminar "Mitarbeiter als Botschafter der Arbeitgebermarke" zeigt, wie auch kleine und mittelständische Arbeitgeber von den Vorteilen der Markenbotschafter profitieren.

Führungskräfte innerhalb einer Community

Laut neuster Recherche spielen die Wertevorstellungen und die Feedback-Kultur eine große Rolle in Employee Communities. Doch vor allem die Teilnahme der Führungsebene sorgt für eine ganzheitliche Vernetzung innerhalb der Community. 

Nicht nur Arbeitnehmer eines Bereiches sollten in einer Gemeinschaft angehören, sondern auch die Führungskräfte – so sind idealerweise alle Hierarchien innerhalb einer Community vertreten.

Employee Communities für die Personalgewinnung

Währenddessen es früher die klassische Personalsuche mithilfe von Stellenanzeigen und Ausschreibungen war, wird heute das Active Sourcing immer wichtiger. Active Sourcing ist die aktive Suche der Recruiting-Abteilung nach potenziellen Bewerbern für eine spezifische Stellenausschreibung. Diese wird meistens über digitale Kommunikations- und Bewerberplattformen (u.a. Xing, Linkedin, aber auch Facebook) durchgeführt.

Da Employee Communities bereits in sich funktionieren und fehlende Stellen bestens identifizieren können, bilden diese eine Unterstützung für das aktive Sourcen neuer Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit zwischen Personalabteilung und Employee Community gilt demnach als unverzichtbar, um neue Fachkräfte für die bestehende Community im Unternehmen zu gewinnen.

Zusammenfassend ist es also ein Must-have für jeden Arbeitgeber, den Aufbau von Employee Communities zu unterstützen.

Denn wer mit einer großen Anzahl von Fachkräften arbeitet und sein Unternehmen zukunftsorientiert gestalten möchte, will die Möglichkeit des Community Netzwerkes nicht missen.

Bildrechte: Lukas / pexels.com

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