Social Media sind fester Bestandteil des Employer Branding
- Autor: Nicolas Scheidtweiler
Gerade ist der aktuelle Social Media Recruiting Report erschienen. Der Inhaber des Institute for Competitive Recruiting, Wolfgang Brickwedde, hat auch in diesem Jahr wieder spannende Fakten ermittelt. Für uns ein Grund genauer hinzuschauen.
Der Fokus des Reports liegt dem Titel nach auf der Gewinnung von Mitarbeitern. Dabei unterscheidet Wolfgang Brickwedde nach den Zeiträumen.
Abweichende Definition Employer Branding
Abweichend von unserer Definition des Employer Branding sieht sein Institut den Begriff als Synonym für das langfristige Recruiting. Das ist ein sehr enger Employer Branding-Begriff. Denn Employer Branding umfasst mehr als die einfache Gewinnung von Mitarbeitern. Aus unserer Sicht geht es darum, inhaltliche mit kommunikativen Aspekten zu verbinden, umso eine Arbeitgebermarke mit einer erhöhten Wahrnehmung und einem positiven Image zu verknüpfen.
Wachsende Relevanz von Social Media
Aber genug kritisiert, denn abgesehen von den Begrifflichkeiten gibt diese Studie gute Hinweise auf die wachsende Relevanz der Social Media für die unterschiedlichen Bereiche des Employer Branding im Allgemeinen. Eine wesentliche Aussage des Reports lautet:
Aktuell auf Platz 3 aller Einstellungsquellen hat sich Social Media innerhalb von drei Jahren von Platz 7 vorarbeiten können.
Aktuell stehen nur noch Onlinejobbörsen und die eigene Karriereseite in der Relevanz über den Social Media. Allerdings mit der Einschränkung, dass es sich um die Business-Netzwerke handelt. Auf Platz 7 folgen erst die "reinen" Social Media:
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In diesem Kommunikationsmix werden zunächst Äpfel mit Birnen verglichen. Eine Differenzierung hinsichtlich der Ziele, die mit den einzelnen sozialen Plattformen erreicht werden sollen, stellt die folgende Übersicht dar. Dort werden den einzelnen Netzwerken die Ziele Recruiting und Personalmarketing zugeordnet:
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Während Facebook und Xing nicht überraschen, ist die Relevanz von Twitter für das Personalmarketing auffällig. Daneben sind die Arbeitgeberbewertungsplattformen (beispielsweise kununu) wichtig für dieses Ziel.
Jedoch schränkt der Autor der Studie diese Übersicht ein: Die HR-Verantwortlichen sehen zwar den Bedarf, haben aber nur wenig Erfahrung mit dem Einsatz der Instrumente. Daher sind diese Bewertungen nur eingeschränkt heranzuziehen.
Fazit zum Social Media Recruiting Report
Insgesamt ist die wachsende Relevanz der Social Media keine Überraschung. Sie bieten auf verschiedenen Ebenen, wenn man Xing, LinkedIn, sowie Facebook, Twitter und Youtube über einen Kamm schert, alle Möglichkeiten, um Mitarbeiter zu gewinnen (und zu binden). Während es bei den Business-Plattformen um die direkte Bewerbung geht, dienen die "privaten" sozialen Netzwerke der langfristigen Bindung an ein Unternehmen.
Daneben klafft eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Die Bekanntheit der Plattformen stellt auch die vordergründige Relevanz dar. So ist beispielsweise Youtube als Plattform unserer Meinung nach unterschätzt. Denn bewegte Bilder im Video ergeben beste Möglichkeiten sich als Arbeitgeber zu präsentieren.
Was der Report nicht offenlegt, ist der Aufwand, der hinter dem Einsatz der Social Media steht. Hier wäre eine weitergehende Studie notwendig. Denn die Beziehungspflege bei Facebook, Twitter und Co. unterscheidet sich wesentlich von der Veröffentlichung einfacher Stellenanzeigen, online wie offline.
Autor: Nicolas Scheidtweiler / Google+
Fotos: Präsentation, Institute for Competitive Recruiting
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