Online sichtbar als Arbeitgeber nur durch Kontinuität
Als Arbeitgeber gehört die Sichtbarkeit für potenziellen Bewerber in der Online-Kommunikation genauso dazu, wie in der „analogen“ Welt. Eine Vielzahl von Kontaktpunkten sind wichtig.
NICOLAS SCHEIDTWEILER
Senior-Berater und Geschäftsführer
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scheidtweiler@eb-now.de
Als Arbeitgeber gehört die Sichtbarkeit in der Online-Kommunikation genauso dazu, wie sich in der „analogen“ Welt seinen potenziellen Bewerbern zu zeigen. Während es vor einigen Jahren noch reichte, eine Print-Stellenanzeige in der Wochenendausgabe der Regionalzeitung zu schalten, müssen Unternehmen heute eine Vielzahl von Kontaktpunkten bieten, um sichtbar zu werden.
Das Konzept der Bewerberreise greift dieses Vorgehen auf. Der Bewerber findet seinen Weg zum neuen Arbeitgeber durch unterschiedliche Kanäle. Gerade bei jüngeren Bewerbern liegt der Schwerpunkt mehr und mehr auf den digitalen Kommunikationsinstrumenten. Um bei diesen Zielgruppen wahrgenommen zu werden, bedarf es verschiedener Faktoren, die im Folgenden skizziert werden. Grundlage ist die Employer Branding-Strategie, in der die Arbeitgeberpositionierung festgelegt ist:
1. Bewusste Entscheidung
Zunächst ist eine bewusste Entscheidung der Geschäftsleitung für den Einsatz dieser Instrumente erforderlich. Halbherzigkeit in der Gestaltung der Karriere-Seite als Landing-Page, des Recruiting-Blogs oder der Kommunikation via Facebook führt zu Misserfolgen.
Andererseits heißt es dann oftmals voreilig: „Online funktioniert doch nicht, wir arbeiten weiter mit unserer Regionalzeitung zusammen.“
2. Mittelbereitstellung
Für die Sichtbarkeit muss das Unternehmen Mittel bereitstellen, die eine nachhaltige Kommunikation ermöglichen. Dazu bedarf es des richtigen Einsatzes von Personal, Kompetenzen, Geld und Zeit.
Ein Recruiting-Blog kann beispielsweise nicht durch eine halbe Stelle in der Personalabteilung geplant, umgesetzt und organisiert werden. An der Online-Kommunikation insbesondere für das Recruiting sind mehrere Mitarbeiter zu beteiligen: Personalabteilung, Unternehmenskommunikation, Marketing und auch die Fachabteilungen sollten das Team personell unterstützen, um passende Inhalte zu finden und zu erstellen.
3. Geduld
Insbesondere der Zeitfaktor ist nicht zu unterschätzen. Erwartungen an die ersten Erfolge in der Online-Kommunikation dürfen nicht zu hoch geschraubt werden. Um insbesondere im Word Wide Web sichtbar zu werden, bedarf es zum einen dem „Zutrauen“ der Suchmaschinen und dem Vertrauen der Nutzer.
Webseiten entstehen täglich neu. Suchmaschinen warten daher mit der Einschätzung, ob diese neue Seite relevant wird. Basis ist neben der technischen Umsetzung die Erweiterung der Webseite durch neue Inhalte. So entsteht das Zutrauen, das die Auffindbarkeit der neuen Website im Netz erhöht.
Vertrauen entsteht wiederum durch die Bereitstellung relevanter und authentischer Informationen für die Bewerbergruppen. Daher ist eine Planung der Kommunikation notwendig. Ein Redaktionsplan hilft, die verschiedenen Beteiligten, Themen und Meilensteine zu koordinieren und verbindlich zu gestalten.
Kontinuität ist gefragt
Im Kern entsteht die Sichtbarkeit eines Arbeitgebers nur durch die kontinuierliche Nutzung der unterschiedlichen Instrumente. Egal, ob Blog, Youtube oder Facebook: Alle Kanäle müssen regelmäßig Inhalte publizieren, um die Bindung der Bewerbergruppen an den potentiellen Arbeitgeber zu erhöhen.
Dauerhaft entsteht dann eine Beziehung, die früher oder später zu einer Bewerbung führt und die Recruiting-Kosten senken kann.
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