10 grundlegende Ideen für das Employer Branding
Die Ideen und Möglichkeiten im Employer Branding sind so vielfältig und verschieden, dass es eigentlich keine Best Practices für alle Fälle gibt.
Manch eine Leserin oder Leser erwartet unter der Suche "Ideen für das Employer Branding" auch Anregungen für die Kommunikation mit Bewerberinnen und Bewerbern. Aber das ist in der reinen Lehre dem Personalmarketing und Recruiting zugeordnet. Im Employer Branding geht es vorrangig um inhaltiche Angebote.
Die Top-10 haben zudem nicht den Anspruch auf Vollzähligkeit. Sie sind Grundlagen, die wir regelmäßig antreffen.
Employer Branding erfüllt Bedürfnisse
Die Wünsche der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an ihren Arbeitgeber und Arbeitsplatz variieren unter anderem je nach Alter, Geschlecht, Bildungsgrad, kulturellem Hintergrund und beruflicher Aufgabe. Daneben aber auch auf Basis gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen.
Daraus ergeben sich unterschiedliche Bedürfnisse. Studien zeigen, welche Attraktivitätsfaktoren gerade am Arbeitsmarkt "in" sind.
Vorbemerkt ist zu sagen, dass jedes Unternehmen einen individuellen Employer Branding-Prozess durchlaufen sollte. Dadurch erkennen und erfüllen Arbeitgeber die Bedürfnisse ihrer Wunschmitarbeiter. Mit der passenden Arbeitgeberpositionierung und inhaltlichen Angeboten, Benefits und Motivatoren, werden sie als attraktiv wahrgenommen.
Allerdings gibt es gewisse Grundlagen, die Arbeitgeber im Employer Branding berücksichtigen sollten.
Wir stellen die Top-5-Benefits und Top-5-Motivatoren als Ideen vor, die wir in unserer Arbeit als Standard für die meisten Mitarbeiter- und Bewerbergruppen sehen.
Unsere Top-5-Benefits
Benefits sind Hygienefaktoren und machen ein Unternehmen zwar nicht von anderen konkurrierenden Arbeitgebern unterscheidbar, sondern stellen vielmehr seine grundlegende Wettbewerbsfähigkeit im Arbeitsmarkt sicher.
Sie sind das "Was bieten wir" eines Arbeitgebers:
1. Betriebliche Altersversorgung (bAV)
Die bAV stellt eine der drei Säulen in der modernden Altersvorsorge neben der gesetzlichen Rente und der privaten Vorsorge dar. Sie umfasst alle Leistungen, die ein Arbeitgeber den Arbeitnehmern zur Altersversorgung anbietet.
2. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Betriebliches Gesundheitsmanagement ist durch die Corona-Pandemie vielseitiger denn je geworden. Digitale und analoge BGM-Programme müssen für alle Mitarbeiter verfügbar sein, unabhängig vom Arbeitsort oder der Arbeitszeit.
3. Kantine oder Lunch-Gutscheine
Ein gesundes Mittagessen wird von den Meisten sehr geschätzt und kann dazu beitragen, dem berüchtigten „Mittagstief“ vorzubeugen. Unternehmen ohne Kantine können Lunch-Gutscheine für Imbisse oder Restaurants der Umgebung ausgeben.
4. Betriebliche Kinderbetreuung
Vor allem für Mitarbeiter mit jüngeren Kindern gehört ein Betriebskindergarten oder Kinderhort zu den Top-Benefits. Wenn die Mitarbeiter zudem wissen, wie gut ihr Nachwuchs aufgehoben ist, werden sie ihre Arbeitszeit noch produktiver nutzen.
5. Attraktive Kompensation
Eine als unzureichend empfundene Entlohnung ist der am häufigsten genannte Grund, warum Arbeitnehmer einen Arbeitsplatzwechsel in Betracht ziehen würden (vgl. Statista). Neue Mitarbeiter zu finden, ist immer teurer, als gute Mitarbeiter zu halten.
Unsere Top-5-Motivatoren
Für einen dauerhaften Unternehmenserfolg ist darüber hinaus die langfristige Motivation der Mitarbeiter ein entscheidender Faktor. Erfolgreiche Unternehmen unterscheiden sich von ihren erfolglosen Konkurrenten durch die Instrumente im Human Resources Management, die intrinsisch motivieren können.
Sie sind das "Wie arbeiten wir":
1. Moderne Führungsmethoden
Moderne Führung bringt den Arbeitnehmern Wertschätzung und Anerkennung entgegen. Dadurch können Führungskräfte eine erwünschte Leistung oder ein besonders gutes Arbeitsergebnis, das dem Unternehmen hilft, verstärken. Arbeitgeber sollten aus Vorgesetzten Träger im Leadership-Branding machen.
2. Weiterbildungsmöglichkeiten
Betriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten können beispielsweise berufsbezogene Angebote, Trainings und Coachings, oder die Förderung eines berufsbegleitenden Studiums sein. Größer gedacht bedarf es eines Talentmanagements, das individuell nach Bedarf und Wunsch des Mitarbeiters Fähigkeiten vermittelt.
3. Interessante Aufgaben
Wenn Mitarbeiter regelmäßig vor neuen Aufgaben stehen, bleibt ihre Arbeit interessant und herausfordernd. Und Mitarbeiter, die unter Berücksichtigung ihrer Stärken und Interessen gefordert werden, sind engagierte Mitarbeiter.
4. Transparente Aufstiegsmöglichkeiten
Ein klares Modell der Hierarchiestufen und Karrierepfade eines Unternehmens erleichtert es Mitarbeitern, ihre Karriere strategisch zu planen. Dies trägt nicht zuletzt dazu bei, Neid und Missgunst in der Kollegenschaft vorzubeugen.
5. Moderne Infrastruktur und Arbeitszeitgestaltung
Eine unzureichende Arbeitsplatzausstattung wird fast immer langfristig sehr teuer. Mitarbeiter können nicht so schnell und effizient arbeiten, wie es ihnen möglich wäre, wodurch ihre Motivation sinkt. Und heute gehört zu einem modernen Büro auch eine möglichst große Freiheit der Arbeitszeitgestaltung im Sinne einer individuellen Work-Life-Balance.
Vielfältige Ideen für das Employer Branding
Für das Employer Branding gibt es viele weitere Ideen. Allerdings sollten Unternehmen auch Grundlagen beachten. Die Top-10 aus Benefits und Motivatoren geben einen Überblick.
Darauf aufbauend gilt es, unternehmensindividuell zu prüfen, was ein Arbeitgeber anbieten will und wie Prozesse und Organisation sein sollen. Hier ist ein Employer Branding-Prozess notwendig, in dem Identität und Image des Arbeitgebers untersucht und gegenübergestellt werden.
Dann findet erst die klare Unterscheidbarkeit vom Wettbewerb statt und der War for Talents wird gewonnen.
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