Personalbeschaffung
Die Personalbeschaffung im Unternehmen dient der Besetzung offener Stellen mit qualifizierten Mitarbeitern. Dabei kommt es auf die Passung nach funktionalen, sozialen und unternehmenskulturellen Fähigkeiten an. Insbesondere in der disruptiven und agilen Arbeitswelt wird sie zunehmend komplexer.
Die internationale Bezeichnung für die Personalbeschaffung ist Recruiting oder Recruitment. Die Personalbeschaffung wird vom Personalmarketing vorbereitet und unterstützt.
Ziele der Personalbeschaffung
Es ist wichtig, das Recruiting nach einem bestimmten Ziel auszurichten. Das Unternehmen unterscheidet vier Dimensionen:
- Quantitative Dimension: Jede Aufgabenstellung und jeder Tätigkeitsbereich benötigt einen unterschiedlichen Aufwand. Das Unternehmen muss sich Gedanken darüber machen, wie viele Mitarbeiter benötigt werden.
- Qualitative Dimension: Die Qualifikationen, die wichtig für eine Besetzung in einem Bereich sind, müssen mit dem Anforderungsprofil des Mitarbeiters übereinstimmen.
- Zeitliche Dimension: Werden die Mitarbeiter für einen bestimmten Zeitraum oder für eine längerfristige Einstellung benötigt (befristet oder unbefristet)?
- Räumliche Dimension: Die Führungsebene setzt die potenziellen Mitarbeiter gezielt im Unternehmen ein. Dieses kann eine Position am Firmenhauptsitz oder in einer Tochterfiliale sein.
Das Recruiting gliedert sich in die interne und die externe Beschaffung des Personals.
Beide Methoden unterliegen Vor- und Nachteilen, wobei eine Verknüpfung der Möglichkeiten optimal ist.
Interne Personalbeschaffung
Die Aufgabe bei der internen Personalbeschaffung ist, Mitarbeiter aus dem eigenen Unternehmen innerhalb des eigenen Betriebes in andere Arbeitsbereiche zu versetzen oder zu befördern. Das Unternehmen versetzt Mitarbeiter intern, die eine entsprechende Qualifikation der zukünftigen Arbeitsstelle aufweisen. In Workshops und Coaching-Seminaren lernen Mitarbeiter zukünftige Aufgaben näher kennen.
Basis ist ein Talentmanagement, das klar die erforderlichen fachlichen, sozialen und kulturellen Fähigkeiten beinhaltet.
Eine andere Möglichkeit bieten betriebliche Stellenausschreibungen. Unternehmen veröffentlichen diese intern und für Mitarbeiter besteht die Möglichkeit, sich auf Positionen zu bewerben. Außerdem gibt es das aktive Recruiting. Dieses beruht auf der Mitwirkung von Hauszeitschriften und dem Intranet wie der zuvor erwähnten internen Stellenausschreibung.
Vor- und Nachteile interner Personalbeschaffung
Vorteile für die Mitarbeiter sind, dass sie Aufstiegs- und Entwicklungschancen innerhalb des Betriebes haben. Dadurch sind sie motivierter in ihren Positionen und binden sich schnell an das Unternehmen.
Dadurch, dass Mitarbeiter im Unternehmen tätig sind und die Möglichkeit besteht, auf sie zurückzugreifen, entfallen hohe Beschaffungskosten für das Unternehmen (Einarbeitung fällt weg).
Nachteile entstehen für die Verantwortlichen in den Führungspositionen. Durch eine begrenzte Anzahl an Mitarbeiter ist die Auswahl begrenzt. Dadurch, dass keine neuen Mitarbeiter in das Unternehmen kommen, gewinnt ein Betrieb kein neues fachliches Wissen.
Externe Personalbeschaffung
Die externe Personalbeschaffung bezeichnet das Suchen von Mitarbeitern außerhalb eines Unternehmens. Unterschieden werden die passive und die aktive Personalbeschaffung. Die passive Form umschließt eingehende Initiativbewerbungen und Daten aus Bewerberdatenbanken. Bei der externen aktiven Form des Recruitments versuchen die Unternehmen durch verschiedene Medien gezielt auf ihre Zielgruppen einzugehen.
Die eingesetzten Methoden sind interaktive Medien, wie die Homepage oder die Beauftragung von Personalvermittlern. Stellenanzeigen spielen bei der Suche nach Personal eine weiterhin wichtige Rolle. Zunehmend gewinnt das Active Sourcing an Relevanz.
Vor- und Nachteile externer Personalbeschaffung
Der große Vorteil an der externen Beschaffung des Personals ist, dass Betrieben ein großes Spektrum an Bewerbern zur Verfügung steht. Unternehmen vergleichen Qualifikationen der eigenen und der externen Mitarbeiter, um die Potenziale des Unternehmens besser auszubauen.
Nachteile sind die höheren Beschaffungskosten durch die Auswahl der Mitarbeiter wie beispielsweise durch das Nutzen verschiedener Medienkanäle sowie die drohende Nicht-Passung kultureller und sozialer Eigenschaften. Arbeitgeber können das Risiko durch ein fundiertes Onboarding minimieren.
Personalbeschaffung und Employer Branding
Basis für eine effiziente Personalbeschaffung ist ein klarer Employer Branding-Prozess. In diesem legt ein Arbeitgeber einerseits die Bedürfnisse der gewünschten Mitarbeiter fest und entwickelt passende Attraktivitätsfaktoren. Ein wesentlicher Faktor ist ein klares Talentmanagement und eine fundierte Personalplanung.
Daraus ergeben sich Möglichkeiten der internen und externen Kommunikation, um gewünschte Mitarbeiter und Bewerber für die richtigen Stellen zu gewinnen und zu halten.