Private Krankenversicherung als Benefit und Risiko, Interview mit Peter Quickert

Das Benefit PKV ist zwar „nur“ relevant für eine kleinere Zielgruppe. Trotzdem kann es eine Rolle für die Arbeitgeberattraktivität spielen.

Nicolas Scheidtweiler - Employer Branding now

NICOLAS SCHEIDTWEILER
Senior-Berater und Geschäftsführer
Tel. +49 421 639 350 29
scheidtweiler@eb-now.de

Am Rande des HR-Kompetenzforum der Retencon AG in der WWK Arena in Augsburg sprach Nicolas Scheidtweiler mit Peter Quickert, Experte für private Krankenversicherung und Gründer der Benefiteria.

Quickert berät sowohl Arbeitgeber als auch privatversicherte Mitarbeitende, wie sie durch gezielte Tarifoptimierung die Kosten senken können – ohne auf Leistungen zu verzichten.

Im Interview erklärt er, warum gerade jetzt Handlungsbedarf besteht und wie Arbeitgeber von einer objektiven Beratung profitieren.

Was steckt hinter dem Konzept der PKV-Tarifoptimierung?

Wir prüfen bei der Benefiteria den bestehenden Vertrag eines privatversicherten Kunden – allerdings ausschließlich innerhalb seiner bestehenden Gesellschaft. 

Ziel ist es, dort den idealen Tarif zu finden, also das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Oft gibt es innerhalb eines Versicherers zahlreiche Tarifoptionen, die dem Kunden gar nicht bekannt sind. Genau hier setzen wir an.

Für welche Zielgruppe ist das besonders relevant?

Wir sprechen vor allem über Fach- und Führungskräfte, die über ein Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze verfügen. Diese haben die freie Wahl, ob sie freiwillig gesetzlich oder privat krankenversichert bleiben möchten. Gerade für diese Gruppe ist eine fundierte Entscheidung wichtig – sowohl aus finanzieller als auch aus leistungsbezogener Sicht.

Die Beitragsbemessungsgrenze steigt. Was bedeutet das für Arbeitnehmer und Arbeitgeber?

Zum 1. Januar wird die Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Krankenversicherung erneut angehoben. Das heißt: Gesetzlich Versicherte zahlen höhere Beiträge – und auch der Arbeitgeber beteiligt sich mit einem höheren Anteil.

Für privat Versicherte bedeutet das in der Regel ebenfalls steigende Kosten, durchschnittlich um rund 13 Prozent. 

Da der Arbeitgeber 50 Prozent des Beitrags als Zuschuss trägt, hat auch er ein monetäres Interesse daran, dass seine Mitarbeitenden optimal versichert sind.

Wie sollten Arbeitgeber jetzt konkret handeln?

Wir empfehlen Arbeitgebern, ihren privatversicherten Mitarbeitenden eine neutrale und objektive Beratungsmöglichkeit anzubieten. 

Das kann über Informationsveranstaltungen geschehen – auf freiwilliger Basis. Dort klären wir die typischen Fragen:

  • Kann ich zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?
  • Wie berechnet sich mein Beitrag im Rentenalter?
  • Lohnt sich ein Tarifwechsel innerhalb der PKV?

Solche Formate schaffen Transparenz, nehmen Ängste und stärken zugleich die Arbeitgebermarke – denn sie zeigen, dass sich der Arbeitgeber um die finanzielle und gesundheitliche Zukunft seiner Mitarbeitenden kümmert.

Worauf müssen privat Versicherte bei einer Optimierung achten?

Die Tariflandschaft ist extrem komplex: Rund 40 Gesellschaften bieten zusammen mehrere tausend Tarife. 

Kein Laie kann hier selbst den Überblick behalten. Unsere Aufgabe ist es, den individuell passenden Tarif zu finden – mit dem Ziel, den Beitrag zu senken, ohne die Leistungen einzuschränken.

Denn der Leistungsumfang ist entscheidend – gerade mit Blick auf das hohe Rentenalter. Eine Reduktion darf nie zulasten der Versorgung gehen.

Wie schnell sollten Unternehmen und Mitarbeitende jetzt aktiv werden?

Mein Rat: Ruhe bewahren. Wenn die Beitragsanpassungen kommen, reagieren viele spontan – das ist verständlich, aber oft übereilt. 

Die Gesellschaften senden automatisch Vorschläge mit dem Hinweis, dass man Beiträge sparen kann, jedoch meist durch Leistungsreduktion.

Das muss aber nicht sein. In den meisten Fällen lässt sich der Beitrag auch ohne Leistungsverlust senken. Hier lohnt sich eine fundierte Prüfung.

Und der finanzielle Effekt ist beachtlich: Pro optimiertem Mitarbeitenden spart der Arbeitgeber im Schnitt rund 1.100 Euro Arbeitgeberzuschuss pro Jahr – und das wiederkehrend.

Peter Quickert, vielen Dank für Ihre Antworten!

Über Peter Quickert:

Peter Quickert ist Gründer der Benefiteria und Experte für private Krankenversicherung mit langjähriger Erfahrung im Versicherungswesen.

Mit seinem Unternehmen hat er sich auf die Tarifoptimierung innerhalb bestehender PKV-Verträge spezialisiert.

Sein Ansatz: nachhaltige Entlastung für Mitarbeitende und Arbeitgeber durch Transparenz, Objektivität und fundierte Marktkenntnis.

Mehr über ihn auf Linkedin.

Zum Video: Das Interview mit Peter Quickert

Bildrechte: eigenes

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