Mit KI und Storytelling zur sichtbaren Arbeitgebermarke – effizient und interessant

Wer einmal sinnvoll Inhalte erstellt, kann diese über verschiedene Kanäle hinweg effizient nutzen – und zwar ohne zusätzliche Ressourcen zu verbrennen.

Nicolas Scheidtweiler - Employer Branding now

Nicolas Scheidtweiler
Senior-Berater und Geschäftsführer
Tel. +49 421 365 115 20
scheidtweiler@eb-now.de

Die Grenzen zwischen HR, Kommunikation und Marketing verschwimmen. Moderne Personalgewinnung verlangt mehr als klassische Stellenanzeigen.

Was Arbeitgeber benötigen, ist ein integriertes Kommunikationssystem, das die Arbeitgeberidentität konsistent über alle Kanäle hinweg vermittelt.

Der folgende Artikel skizziert, wie das mit Storytelling, kanalübergreifendem Content und KI-Tools gelingt – ohne Marketing-Overkill

Vor der Kommunikation kommt die Identität 

Zu oft wird Employer Branding auf die Außendarstellung reduziert. Dabei ist es eine unternehmerische Disziplin.

Sie definiert strategisch, wie ein Arbeitgeber inhaltlich, kulturell und strukturell auf die Bedürfnisse seiner Zielgruppen ausgerichtet ist.

Erst wenn die „Identität“ des Arbeitgebers intern klar ist – also Werte, Führungsverständnis, Benefits und Entwicklungsperspektiven –, kann Kommunikation glaubwürdig erfolgen.

Wer hier schludert, produziert Imageverluste. Bewerberinnen und Bewerber erkennen die Diskrepanz zwischen Hochglanz und Realität schneller, als viele glauben.

Multi-Channel? Ja, aber zielgerichtet.

Webseite, LinkedIn, TikTok, Blog, YouTube, Intranet, Ambient Media – die Liste an Kanälen ist lang.

Doch der häufigste Fehler liegt nicht im Zuwenig, sondern im Zuviel.

Viele Unternehmen starten Kampagnen auf Plattformen, weil „man das jetzt so macht“.

Ohne Rücksicht auf Zielgruppen, Botschaften oder Content-Relevanz.

Besser: Weniger Kanäle, dafür mit klarem Content-Fit. Junge Zielgruppen erreichen Sie nicht über Karriereseiten, sondern über Short Videos. Und Führungskräfte interessieren sich nicht für pinke Employer Branding GIFs auf Instagram, sondern für Inhalte mit Orientierungswert.

Das GAP-Modell: Wenn Image und Identität auseinanderklaffen

Im Zentrum erfolgreicher Arbeitgeberkommunikation steht das Gleichgewicht zwischen Selbstbild (Employer Identity) und Fremdbild (Employer Image).

Eine auf „Agilität und Sinnstiftung“ getrimmte Kampagne verpufft, wenn die Realität aus Micromanagement und Budgetstopp besteht.

Deshalb ist es essenziell, im Vorfeld zu klären:

  • Wer sind wir wirklich?
  • Was bieten wir?
  • Was erwarten unsere Wunschkandidatinnen und -kandidaten?

Nur wer diese Fragen ehrlich beantwortet, kann glaubwürdige Markenbotschaften senden – und bleibt anschlussfähig für das Recruiting.

Von der Tonspur zum Blogartikel – KI als Effizienzhebel

Gerade für kleine Teams ist es schwer, regelmäßig hochwertige Inhalte zu produzieren.

KI kann hier helfen: Wer ein Fachgespräch oder Vortrag als Audio aufzeichnet, kann diese Tonspur transkribieren lassen (z.B. mit Fireflies.ai) und mithilfe von Large Language Models wie ChatGPT daraus Artikel, Social Media Captions oder Newsletter-Inhalte generieren.

Wer zusätzlich mit Video arbeitet, kann aus einem Video-Statement automatisiert Kurzformate für TikTok, Instagram oder YouTube Shorts schneiden – inklusive Untertiteln und Texteinblendungen.

Tools wie OpusClip oder Descript machen das mittlerweile in wenigen Minuten möglich. Der Clou: Mit einem einzigen Input (z.B. Video) lassen sich verschiedene Kanäle effizient und kanalgerecht bedienen – mit minimalem Ressourceneinsatz.

Storytelling bleibt der Schlüssel zur Relevanz

Wer Inhalte nur aus Sicht des Absenders formuliert, verfehlt seine Wirkung. Viel wirkungsvoller ist es, die Perspektive der Zielgruppe einzunehmen:

  • Welche Probleme, Wünsche, Herausforderungen haben potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten?
  • Wo befindet sich „die Heldin“ am Anfang ihrer Reise?
  • Und wie kann der Arbeitgeber als „Mentor“ auftreten, der zur Lösung beiträgt?

Dieses Modell – bekannt aus Film und Werbung – lässt sich auch auf HR-Storytelling anwenden. Besonders gut funktioniert das über Markenbotschafter, die glaubwürdig aus dem Arbeitsalltag berichten.

Vertiefend: Mitarbeiter als Markenbotschafter einsetzen.

Das passende Seminar für Sie

Das Seminar "Multi-Channel-Publishing im Employer Branding" zeigt, wie auch kleine und mittelständische Arbeitgeber Bewerber an effizient ansprechen können.

Nachrichtenwerte helfen bei der Themenfindung

Was ist ein gutes Thema für die Kommunikation? Hier hilft ein kurzer Check nach klassischen Nachrichtenwerten:

  • Orientierungswert: Einblicke in neue Technologien, Trends, Branchen-Insights.
  • Gebrauchswert: Bewerbungstipps, Karrierepfade, Einstiegsmöglichkeiten.
  • Emotionaler Wert: Erfolgsgeschichten, Team-Momente, soziale Verantwortung.
  • Unterhaltungswert: Humorvolle Einblicke, Behind-the-Scenes, Feiertagsaktionen.

Solche Inhalte haben Relevanz – nicht nur für externe Bewerbergruppen, sondern auch für die interne Arbeitgebermarke.

Weniger Aufwand, mehr Wirkung – mit System und KI

Was bleibt, ist eine klare Botschaft: Employer Branding ist kein Selbstläufer, aber mit der richtigen Kombination aus Strategie, Kanalfokus, Storytelling und KI-gestützter Content-Produktion lässt sich viel erreichen – auch mit schlanken Teams. Entscheidend ist der enge Schulterschluss zwischen HR, Kommunikation und Geschäftsleitung. Erst wenn alle an einem Strang ziehen, entsteht das, was Bewerberinnen und Bewerber suchen: ein glaubwürdiger Arbeitgeber mit Haltung, Nutzen und Gesicht.

Bildrechte: Canva

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