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Ehemalige Mitarbeiter zurück holen – durch Boomerang-Hiring

Mitarbeiter zurück holen durch Boomerang Hiring - Employer Branding now Blog

Wenn ein bewährter Mitarbeiter das Unternehmen unerwartet verlässt, müsste sich der verantwortungsbewusste Vorgesetzte einige Fragen stellen. Die wichtigste lautet: „Warum wechselt der Mitarbeiter?" Diese Frage sollte dabei ohne Groll und falschen Stolz gestellt werden – und das am besten im Rahmen eines umfangreichen und wertschätzenden Exit-Interviews. Das ist der Beginn des Boomerang Hiring.

Das Ziel ist es, dem scheidenden Mitarbeiter eine Tür zum eigenen Unternehmen offen zu halten und ihn mit einem guten Gefühl ziehen zu lassen.

Beim Boomerang-Hiring (auch: Re-Hiring genannt) gehen die Überlegungen sogar noch weiter. Hierbei ist die spätere Wiedereinstellung des bewährten Mitarbeiters erklärtes Ziel und Teil der Employer Branding-Strategie.

Die Vorteile, einen Mitarbeiter zurück ins Unternehmen zu holen sind offensichtlich: Viele zeit- und damit kostenintensive Punkte im Recruiting-Prozess werden quasi übersprungen. So ist dem Mitarbeiter das Unternehmen bereits bestens bekannt, er findet sich sofort in der Arbeitsumgebung zurecht, einige Kollegen sind ebenfalls noch da. So entfällt eine teure Einarbeitungszeit und auch der Cultural fit kann vorausgesetzt werden.

Der Weg über einen ehemaligen Mitarbeiter ist also deutlich günstiger als großangelegte Recruiting-Kampagnen zur Besetzung einer Stelle – mit der Gefahr, dass der neue Mitarbeiter nicht zum Unternehmen passt und die teure Suche und Einarbeitung von vorn beginnen.

Unternehmen und Mitarbeiter entdecken das Boomerang-Hiring

Eine aktuelle Befragung des amerikanischen Workforce Instituts unter 1.800 HR-Profis und -Mitarbeitern bestätigt diesen Trend: Während noch vor ein paar Jahren mehr als die Hälfte der Befragten sich gegen die Wiedereinstellung von Mitarbeitern ausgesprochen haben, sehen das heute 76 Prozent der HR-Verantwortlichen anders und messen dem Boomerang-Hiring somit deutlich mehr Bedeutung zu.

Und die Möglichkeiten werden verstärkt genutzt: In den letzten fünf Jahren haben 85 Prozent der Befragten Unternehmen Bewerbungen von ehemaligen Mitarbeitern erhalten, wiederum 40 Prozent davon haben eine beträchtliche Anzahl ehemaliger Mitarbeiter, die sich beworben haben, auch wieder eingestellt. Je gütlicher die Trennung seinerzeit war, desto größer ist die Chance einer Wiedereinstellung bzw. einer Bewerbung ehemaliger Mitarbeiter.

Auch hier mag das alte Sprichwort zutreffen: „Man sieht sich immer zweimal im Leben..."

Die Frage, warum Mitarbeiter zurück zu einem ehemaligen Arbeitgeber wechseln, beantworten die meisten mit „besseren Aufstiegschancen" – bei gleichem Gehalt. Aber auch das Verhalten der Führungskräfte und die Rahmenbedingungen des Jobs lösen den Wechselwunsch aus.

Aus Kunden werden Mitarbeiter

Aber ehemalige Mitarbeiter sind nicht die einzige Quelle, um Stellen möglichst erfolgreich zu besetzen. Mehr als 60 Prozent der befragten HR-Profis haben Stellen mit ehemaligen Kunden besetzt. Auch hier liegen die Vorteile auf der Hand: Kunden kennen das Unternehmen mitunter schon eine sehr lange Zeit und konnten sich in der Kundenbeziehung ein gutes Bild über Mitarbeiter, Strukturen, Kultur und Werte machen.

Ein guter Cultural Fit ist dadurch schon einmal gegeben – Überraschungen bleiben aus.

Trotz erkennbarer Trendwende bleiben Bedenken

Wie oben bereits erwähnt zieht eine beträchtliche Anzahl der Recruiting-Verantwortlichen in den Unternehmen das Boomerang-Hiring in Betracht. Trotzdem bleiben bei einem Drittel der HR-Profis einige Bedenken beim Konzept der Wiedereinstellung. Den ehemaligen Mitarbeitern hafte ein gewisser Ruf an: Wer das Unternehmen einmal verlassen hat, tut es vielleicht wieder.

Trotzdem gilt: Manchmal wirkt die Wiese des Nachbarn nur grüner. Das neue Unternehmen hat ein besseres Image, das nicht der Identität entspricht. So wird ein rückgekehrter Mitarbeiter zu einem wertvollen Träger der Werte seines Arbeitgebers und im besten Fall zum Markenbotschafter.

Unternehmen fehlt die Strategie für das Boomerang-Hiring

Das Boomerang-Hiring funktioniert nur, wenn es in die Recruiting-Strategie integriert ist und die erforderlichen Instrumente bedient werden. Dazu ist es nun einmal zwingend erforderlich, mit den ehemaligen Mitarbeitern in Kontakt zu bleiben. Und diese Kontakte müssen gepflegt werden. Das führt in den Personalabteilungen zu den oft zitierten Engpässen bei den eigenen personellen Ressourcen.

Die am meisten genutzten Instrumente zur Kontaktpflege sind laut der Studie der E-Mail-Newsletter, der Einsatz von Personalvermittlern und die Gründung von Alumni-Gruppen. Diese wiederum werden am häufigsten über Facebook betreut, gefolgt von der klassischen E-Mail und der Business-Plattform Linkedin. Auch Veranstaltungen, zu denen der ehemalige Mitarbeiter eingeladen wird, bieten Potential.

Obwohl das Boomerang-Hiring an Akzeptanz gewinnt, sagen 80 Prozent der gewechselten Mitarbeiter, dass das verlassene Unternehmen über keinerlei Strategie verfügt, sie zu ermutigen, zurückzukehren. Dazu passt, dass 64 Prozent der ehemaligen Mitarbeiter ebenso keine Strategie zur Aufrechterhaltung der bestehenden Beziehung erkennen.

Fazit: Was einmal gut war kann wieder gut werden

Unternehmen tun gut daran, einem scheidenden Mitarbeiter weiterhin fair zu begegnen und bei einer Kündigung nicht mit falschem Stolz zu reagieren - oder sie gar persönlich zu nehmen.

Dadurch bleibt das Unternehmen in guter Erinnerung. Das legt den Grundstein für eine effektives Boomerang-Hiring. Und die oben genannten Zahlen belegen, dass die offen kommunizierte Möglichkeit einer späteren Rückkehr an den bekannten Arbeitsplatz ein weiteres Erfolg versprechendes Element der eigenen Recruiting-Strategie sein kann.

Lesetipp
Was Unternehmen bei einer Kündigung durch den Mitarbeiter beachten sollten, haben wir in einem früheren Artikel bereits ausführlich beschrieben:
Fairer Umgang in der Kündigungsfrist ist Employer Branding


Autor: Michael Schütz / Linkedin
Foto: Martina Taylor / pixelio.de
Quelle: workplacetrends.com



 

 

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