Die Top 25-Kennzahlen im Employer Branding und Recruiting

Je nach Unternehmensbereich werden unterschiedliche Kennzahlen zur Leistungsmessung herangezogen, so auch für das Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting.

Nicolas Scheidtweiler - Employer Branding now

NICOLAS SCHEIDTWEILER
Senior-Berater und Geschäftsführer
Tel. +49 421 365 115 20
scheidtweiler@eb-now.de

Kennzahlen, zunehmend auch KPI (Key Performance Indicators) genannt, sind aus der modernen Unternehmensführung nicht mehr wegzudenken. 

In diesem Artikel stellen wir eingeteilt nach Kategorien die wichtigsten Kenzahlen aus unserer täglichen Praxis vor. Dabei haben wir bewusst die KPI ausgesucht, die Sie (bzw. Ihr Webmaster für Internet-Kennzahlen) mit einfachen Mitteln selbst erfassen und einschätzen können.

Dabei ist zu beachten, dass sich Kennzahlen ändern können und für unterschiedliche Zielgruppen anders gewichtet werden müssen. Sinnvoll ist die Festlegung einer Balanced Scorecard für das Employer Branding.

KPI: Qualität und Zeit

Im Recruiting soll stets jede Stelle möglichst effizient, schnell und bestmöglich passend besetzt werden. Doch nicht jedes Gesuch und jeder Kommunikationskanal sind ähnlich erfolgreich. Finden Sie durch diese Kennzahlen heraus, was für Ihre Firma am meisten Sinn ergibt.

  • Candidate-Quality
    Verhältnis von Bewerbern zu geführten Interviews: je höher das Verhältnis, desto größer ist die Passgenauigkeit der Bewerber für eine Stelle.
  • Source-of-Hire
    Systematische Erfassung der Quelle einer Bewerbung im Verhältnis zu den Kosten zur Effizienzsteigerung – kommen z.B. mehr Bewerbungen aus Anzeigen oder aus Mitarbeiterempfehlungsprogrammen.
  • Time-to-Fill
    Durchschnittliche Dauer vom Datum der ersten Ausschreibung bis zum ersten Arbeitstag eines neuen Mitarbeiters.
  • Time-to-Interview
    Durchschnittliche Dauer von der Veröffentlichung eines Stellengesuchs bis zum ersten Vorstellungsgespräch im Unternehmen.

KPI: Aufwand

Jede Stellenbesetzung kostet das Unternehmen Geld. Aber nicht jeder Hire ist gleich teuer. Vergleichen Sie mit den folgenden Kennzahlen die tatsächlich entstanden Gesamtkosten, um so langfristig Zeit und Geld zu sparen.

  • Cost-per-Application
    Gesamtkosten pro Bewerbung eines Interessenten (inklusive eigener Personal- und Werbekosten)
  • Cost-per-Hire
    Gesamtkosten pro Besetzung einer offenen Stelle (inklusive eigener Personal- und Werbekosten)
  • Cost-of-Vacany
    Opportunitätskosten, die anfallen, wenn eine Stelle für einen bestimmten Zeitraum unbesetzt bleibt

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KPI: Arbeitsverhältnis

Sind Ihre Arbeitsverträge, Arbeitsinhalte und Arbeitsbedingungen für Bewerber so attraktiv, dass sie gerne lange im Unternehmen bleiben wollen? Oder herrscht in Ihrem Unternehmen eher eine große Volatilität, die gar nicht gewollt ist? Erfahren Sie mit diesen Kennzahlen, wie die Beziehung zu ihren Mitarbeitern ist.

  • Offer-Acceptance-Rate
    Verhältnis von tatsächlich erfolgten Einstellungen zu insgesamt angebotenen Arbeitsverträgen.
  • Retention-Rate
    Rate der neu eingestellten Mitarbeiter, die nach abgelaufener Probezeit noch im Unternehmen sind.
  • Fluktuationsrate
    Anzahl der Personen, die ein Unternehmen wieder verlassen haben, zzgl. Anzahl der neu eingestellten Personen, geteilt durch die Gesamtmitarbeiterzahl.

KPI: Webseite

Die Unternehmenswebseite ist heute der zentrale Kommunikationskanal zwischen Arbeitgebern und Bewerbern. Doch wie attraktiv ist der HR-Bereich Ihrer Webseite wirklich, wird er von Ihren Bewerbern tatsächlich genutzt oder eher als reines Schaufenster verstanden?

  • User (Nutzer)
    Anzahl einzelner Personen, die eine Webseite wie z.B. eine Stellenausschreibung in einem bestimmten Zeitraum insgesamt besucht haben
  • Conversion-Rate
    Rate der Webseitennutzer, die einer Handlungsaufforderung des Unternehmens („Jetzt bewerben!“) vollumfänglich nachkommen
  • Sitzungsdauer
    Gesamtzeit, die eine Person auf einer Webseite zubringt, bevor sie auf eine andere Webseite wechselt oder den Browser schließt

KPI: Videos und Social Media

Social Media und Videos sind im Recruiting nicht mehr wegzudenken, ob in der Azubi-Suche oder für einzelne Stellenausschreibungen. Doch nicht für alle Unternehmen ist Instagram, Facebook oder YouTube der Königsweg – finden Sie heraus, was zu Ihnen passt.

  • Total Reach (Reichweite)
    Gesamtzahl der Personen, die einen einzelnen Social-Media-Inhalt wie z.B. einen Facebook-Post oder ein Video, mindestens einmal gesehen hat.
  • Interactions
    Anzahl von Interaktion in einem Social Media Netzwerk, die Nutzer mit einem Inhalt durchgeführt haben, z.B. „Gefällt mir“ oder „Mit Freunden Teilen“.
  • Views
    Gesamtzahl der Aufrufe eines Videos – Achtung: die Zahl der Aufrufe sagt nicht aus, wie viele Menschen ein Video gesehen haben.
  • Single Viewers
    Anzahl von einzelnen Personen, die sich ein bestimmtes Video mindestens einmal für mindestens 30 Sekunden (bei YouTube) angesehen haben.
  • Zuschauerbindung
    Wie lange ein Recruiting-Video angeschaut wird: Wann springen die meisten Nutzer ab? Das hilft dabei, die Relevanz eines Themas zu erkennen.
  • Interaktionen
    Die Klicks auf Infokarten oder den Abspann eines Videos zeigen, ob der Call-to-Action funktioniert und Relevanz besteht.

KPI: Unternehmen

Nach einer erfolgreichen Einstellung gilt es weiter zu beobachten, ob die Passung des Kandidaten zum Unternehmen wirklich so gut ist, wie es scheint. Überprüfen Sie den „Cultural Fit“ anhand der folgenden Kennzahlen.
  • Manager-Satisfaction Grad der Zufriedenheit von Vorgesetzten mit neu eingestellten Mitarbeitern nach abgelaufener Probezeit
  • Krankenstand Höhe des Krankenstands neuer Mitarbeiter im Verhältnis zur Stammbelegschaft, was zeigt, wie zufrieden die neuen Mitarbeiter sind
  • Teilnahmequoten bAV (betriebliche Altersversorgung) Verhältnis der Teilnahme neuer Mitarbeiter an bAV-Angeboten: je höher, des größer ist die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich längerfristig ans Unternehmen zu binden.

KPI: Werbung

Das wichtigste Instrument für das Recruiting sind die Werbeformate. Hier kommen Kennzahlen der Off- und Online-Medien in Betracht.

  • Cost-per-Click
    Die klassische Kennzahl im Online-Marketing. Sie zeigt, was ein Klick auf ein Keyword bei Ads oder ein Anzeigenbild kostet.
  • Click-Through-Rate
    Diese KPI zeigt, wie attraktiv eine Anzeige z.B. bei Google Ads ist. Jetzt präziser die Ansprache, desto höher die CTR.
  • Tausend-Kontakt-Preis
    Die Kennzahl zeigt, wie teuer es ist, mit einem Werbemittel 1.000 Personen zu erreichen.

Bildrechte: Lukas / pexels.com

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