Shared Leadership
Shared Leadership ist ein modernes Führungsmodell, bei dem die Verantwortung für Führung auf mehrere Personen innerhalb eines Teams verteilt wird. Im Gegensatz zum traditionellen Ansatz, bei dem eine einzelne Person als Vorgesetzter agiert, basiert Shared Leadership auf dynamischen, situativen und teamorientierten Prinzipien.
Das Modell ermöglicht es Teammitgliedern, je nach ihren individuellen Kompetenzen, Erfahrungen und Entscheidungsfähigkeiten, Führungsaufgaben zu übernehmen.
Die Führungsrollen können flexibel und rotierend vergeben werden, um die Zusammenarbeit zu stärken und Entscheidungen optimal an die jeweilige Situation anzupassen.
Shared Leadership gewinnt insbesondere in modernen Arbeitsumfeldern mit flachen Hierarchien und einer zunehmenden Bedeutung von Polyworkern an Relevanz. Diese bringen durch ihre vielfältigen beruflichen Tätigkeiten und Kompetenzen wertvolle Perspektiven in das Modell ein.
Vor- und Nachteile von Shared Leadership
Vorteile:
- Förderung von Innovation und Kreativität: Unterschiedliche Blickwinkel und Erfahrungen der Teammitglieder bereichern Entscheidungsprozesse.
- Risikominimierung: Entscheidungen basieren auf breiter abgestützten Informationen und vermeiden die Abhängigkeit von einer einzelnen Perspektive.
- Mitarbeiterengagement: Durch die Einbindung in den Führungsprozess steigt die Eigenverantwortung und Motivation der Teammitglieder.
- Krisenbewältigung: Abwesenheiten oder das Ausscheiden von Führungskräften können leichter kompensiert werden.
- Anpassungsfähigkeit: Teams sind selbstorganisierter und flexibler in dynamischen Arbeitsumfeldern.
Nachteile:
- Konfliktpotenzial: Unklare Verantwortlichkeiten können zu Spannungen und Entscheidungsblockaden führen.
- Höherer Koordinationsaufwand: Absprachen und klare Führungsprozesse sind notwendig, um Ergebnisse sicherzustellen.
- Komplexe Implementierung: Die Einführung erfordert umfangreiche Vorbereitung, Schulungen und klare Strukturen.
- Verantwortungsdiffusion: Ohne klare Regeln besteht die Gefahr, dass sich niemand für Entscheidungen verantwortlich fühlt.
Umsetzung in die Organisation
Die erfolgreiche Implementierung von Shared Leadership setzt eine Unternehmenskultur voraus, die auf Vertrauen, Transparenz und Zusammenarbeit basiert. Flache Hierarchien und flexible Strukturen sind dabei essenziell. Für die Umsetzung müssen folgende Schritte beachtet werden:
- Klare Rollen und Verantwortlichkeiten: Diese müssen strukturell definiert und kommuniziert werden.
- Kompetenzaufbau: Mitarbeiter benötigen gezielte Schulungen in Bereichen wie Konfliktmanagement, Entscheidungsfindung und Teamarbeit.
- Technologische Unterstützung: Digitale Tools erleichtern den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit, insbesondere in hybriden oder dezentralen Arbeitsmodellen.
- Pilotphasen und Erfolgsmessung: Eine stufenweise Einführung mit klar definierten Kennzahlen ermöglicht es, die Akzeptanz und Effektivität zu bewerten.
- Neue Bewertungssysteme: Leistungs- und Feedbacksysteme müssen an die Anforderungen an Mitarbeiter in diesem Führungsmodell angepasst werden.
Shared Leadership zum Employer Branding
Shared Leadership bietet vielfältige Potenziale für das Employer Branding. Es unterstreicht die Innovationsfähigkeit und Mitarbeiterorientierung eines Unternehmens und kann die Arbeitgeberattraktivität insbesondere für jüngere Generationen steigern. Diese schätzen flache Hierarchien, mehr Eigenverantwortung und partizipative Arbeitsweisen.
Durch die Implementierung dieses geteilten Führungsmodells können Unternehmen gezielt Bewerbergruppen ansprechen, die Wert auf moderne Arbeitskulturen legen. Zudem stärkt Shared Leadership die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Arbeitgeber, was sich positiv auf die Bindung und das Engagement der Belegschaft auswirkt.
Der Aspekt Shares Leadership sollte bei der Umsetzung von Employer-Branding-Strategien berücksichtigt werden, da Mitarbeiter- und Bewerbergruppen so emotional stärker gebunden werden können.