Win-Win-Situation: Bewerbung per Video
- Autor: Nicolas Scheidtweiler
Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch und vor allem im Recruiting-Prozess. Doch oftmals sagen Bewerbungsunterlagen auf Papier nicht alles und ein vielleicht idealer Bewerber wird zu früh ausgeschlossen. Das hat in Zeiten des zunehmenden Nachwuchskräftemangels auch für Arbeitgeber negative Nachwirkungen.
In diesem Artikel gehen wir erneut auf den Trend zum Personal Branding ein, bei dem sich Bewerber individuell darstellen. Diese Darstellung sollte von Unternehmen nicht nur akzeptiert, sondern auch aktiv genutzt werden.
Der klassische Recruiting-Prozess läuft über die Einreichung schriftlicher Unterlagen und eines angehängten Fotos. Dadurch können sich Personalentscheider oftmals nur ein eingeschränktes Bild des Bewerbers machen. Von Vorteil ist es dagegen, wenn die menschliche Komponente schon im Recruiting-Prozess einfließen könnte, damit die Entscheider sich ein Bild von der Person über die Zeugnisse und Dokumente hinaus machen können. Dann würde vielleicht ein extrovertierter, lebhafter Mensch zum Kennenlernen eingeladen, obwohl sein Lebenslauf gegen eine Vertriebskarriere spricht.
Personal Branding in Zeiten von Social Media
Ein Trend aus Sicht der Bewerber ist die Nutzung des Internet für das Personal Branding, Hierzu zählen beispielsweise Bewerberprofile in sozialen Netzwerken (Facebook, Twitter, Google+), eigene Web CVs und persönliche CVs als Präsentation auf about.me oder prezi.com. Einige Anregungen gibt dieses Buch von Larissa Vassilian.
Ein weiterer Schritt sind individuell produzierte Bewerbervideos. Diese bieten die Möglichkeit, noch umfassendere Informationen zu einem Kandidaten zu gewinnen. Der Trend Bewegtbild gewinnt in Zeiten von YouTube immer mehr an Bedeutung. Die Entscheidung für oder gegen ein Einstellungsgespräch wird einfacher, wenn man den Bewerber vorher audio-visuell kennenlernen kann.
Medienagenturen stehen mit Rat zur Seite
Medienagenturen und Filmemacher haben diese Lücke entdeckt. Sie bieten für Bewerber Videoangebote, um das Personal Branding zu optimieren. Ein Beispiel ist PersonalTV. Die Agentur produziert Videos für Bewerbung, Ausbildung oder Recruiting. Dann gibt es noch die Möglichkeit, sich selbst vor eine Kamera zu setzen oder zu stellen, und ein Video zu drehen. Hier gibt es einige Beispiele dazu.
Personalvermittlung unterstützt durch Video
Unternehmen setzen im Recruiting-Prozess im öfter auf Personalvermittler, um teure Fehler bei der Einstellung zu vermeiden. Diese helfen bei der Auswahl der passenden Kandidaten. Auch hier können Videos die Auswahl unterstützen.
Beispielsweise bietet der Personalvermittler Humaniax aus Köln seinen Kunden neben den üblichen Kandidatenprofilen zusätzlich individuelle Videoprofile der zu vermittelnden Bewerber. Damit erhalten die Unternehmen erstmals eine völlig neue Möglichkeit, noch umfassendere Informationen zu einem Kandidaten zu gewinnen. Die Entscheidung für oder gegen ein Einstellungsgespräch wird einfacher, wenn man die betreffende Person vorher per Bewegtbild kennenlernen kann. Das spart Zeit und Geld.
Frank Redenius, Geschäftsführer bei Humaniax, sieht darin eine Win-Win-Situation: "Ein Film von zwei Minuten mit einem Kurzinterview kann den Eindruck von einer Person mehr prägen als 1.000 geschriebene Worte. Dabei können wir die Fragen sogar im Vorfeld mit unseren Kunden individuell abstimmen. So möchten wir erreichen, dass unsere Unternehmenskunden die bestmögliche Entscheidungsgrundlage für oder gegen eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Deshalb produzieren wir die Videoprofile der Bewerber und ermöglichen den Kunden, einen ersten visuellen Eindruck von der Person, noch bevor es zum persönlichen Kennenlernen kommt."
Die Erstellung eines Bewerbervideos ist bei Humaniax sowohl für den Bewerber als auch für das Auftrag gebende Unternehmen kostenlos.
Fazit zu Videos im Recruting
Bewerbervideos sind gerade in Zeiten von YouTube das passende Mittel, um Kandidaten für ein Unternehmen persönlich und authentisch kennenzulernen. Menschen machen sich auf Basis visueller Bilder innerhalb weniger Sekunden einen für die Zukunft entscheidenden Eindruck.
Arbeitgeber müssen aber noch lernen, damit umzugehen. Denn diese Form der Darstellung erfordert auch eine persönlichere Auseinandersetzung mit dem Bewerber. Und sie kostet natürlich Zeit. Denn ein Video anzusehen, ist aufwändiger als einen CV zu überfliegen.
Allerdings rechnet sich diese Zeit, wenn die richtige Persönlichkeit für das Unternehmen gewonnen wird.
Autor: Nicolas Scheidtweiler / Google+
Foto: Ilco / www.sxc.hu
Quelle und Anregung: Humaniax GmbH, Frank Bärmann