Was bringt die berufliche Zukunft? - Bewerberreise heißt Antworten geben.
- Autor: Nicolas Scheidtweiler
Ein Abschluss ist auch immer ein neuer Anfang. Ist die Schule erst einmal beendet, stehen neue Wege an. Doch wohin die Reise geht und welche Herausforderungen sich bei der Berufsorientierung stellen, ist individuell. Die Allensbach-Studie befasst sich im Auftrag der Vodafone Stiftung mit den Zukunfts- und Berufsplänen und dem Informationsverhalten der Schüler über ihre beruflichen Möglichkeiten.
In Zeiten des Nachwuchs- und Fachkräftemangels zeigt die Studie Ansätze für Arbeitgeber, um Beziehungen zu potentiellen Bewerbern aufzubauen.
Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler
Die Studie macht die Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern hinsichtlich ihrer Berufspläne deutlich. Unternehmen sollten diese kennen, um passende Angebote zu entwickeln.
Information ist alles
Nur gut die Hälfte der Schüler fühlt sich ausreichend über die beruflichen Möglichkeiten informiert. Vielen Schülern fällt die Berufswahl eher schwer, da ihnen die grundlegenden Informationen bezüglich der Ausbildungswege fehlen. Auch gäbe es zu wenige Informationen über bestimmte Studiengänge. Die Schüler möchten gerne mehr darüber erfahren, welche Berufe zu ihren Fähigkeiten passen und welche gute Zukunftschancen bieten. Die entsprechenden Ansprechpartner wären auch eine große Hilfe.
Unterschiedliche Nutzung von Angeboten
Man mag vielleicht meinen, dass die Bundesagentur für Arbeit ganz oben auf der Liste der Informationsquellen steht, jedoch wird diese Anlaufstelle lediglich von 25 Prozent der Schüler genutzt. Sogar nur ein Drittel fand das Angebot hilfreich. Persönliche Gespräche, sei es mit Freunden, mit den Eltern oder Leuten die Erfahrungen in dem entsprechenden Berufsfeld haben, werden als die hilfreichsten Informationsquellen angegeben. Informationstage und -angebote von Unternehmen erhielten ebenso positives Feedback.
Kriterien bei der Berufswahl
Die Arbeit soll Spaß machen und den eigenen Fähigkeiten entsprechen, das geht aus der Studie hervor. Nicht zu vergessen sind auch die Aufstiegsmöglichkeiten, denn hier sind sich Eltern und Schüler einig. Es muss genug Luft nach oben sein und es sollte sich um einen abwechslungsreichen Beruf handeln, indem man auch eigenverantwortlich arbeiten darf. Fragt man danach, in welche Richtung es konkret gehen soll, erhält man ein nachdenklich stimmendes Ergebnis. Klischeehaft favorisieren die Jungen technisch orientierte Berufe, für die Mädchen ist die Arbeit mit Menschen wichtig und ein hoher Anteil von Kommunikation.
Zukunftssorgen
Was die berufliche Zukunft bringt, kann keiner so genau sagen, doch besonders für die Mädchen ist das Thema Zukunft eine sensible Angelegenheit. Karriere und Familie, alles problemlos zu managen ist gar nicht so selbstverständlich. Voraussetzungen für die Verbindung der beiden Punkte fehlen heute immer noch.
Lösung: Bewerberreise muss Mehrwerte bieten
Die Studie zeigt insgesamt, dass Jugendliche zum Teil große Informationslücken haben und die Eltern bei der Berufswahl immer noch eine große Rolle spielen. Daneben sind es eine Vielzahl von Kommunikationskanälen, die Schülerinnen und Schüler nutzen, um sich über ihren Berufsweg zu informieren.
Unternehmen sollten dieses Wissen nutzen und die Bedürfnisse der potentiellen Bewerber erfüllen. Im Kern steht die Bewerberreise. Dort finden Jobsuchende die gewünschten Informationen auf unterschiedlichen Wegen. Dazu zählen unter anderem Messen, Praktika, Social Media, Video, Broschüren, Flyer, Pressearbeit und Schulinformationstage.
Jedoch müssen diese Kanäle mit den richtigen und relevanten Inhalten gefüllt werden. Auf Basis einer Analyse ist die strategische Arbeitgeberpositionierung mit den passenden Botschaften für Bewerber festzulegen. Diese muss sich in der gesamten Kommunikation wiederfinden. So entsteht ein authentisches Bild bei den potentiellen Bewerbern.
Insbesondere bei den Internetangeboten können Arbeitgeber sich besser aufstellen. Eine Karriere-Website sollte Informationen zu Berufsbildern in anschaulicher Form darstellen. Dazu zählen Texte, Infografiken oder Videos.
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Infos zur Vodafone-Allensbach-Studie
528 Interviews mit Schülern der letzten 3 Klassen an allgemeinbildenden weiterführenden Schulen (Klassen 8–10 an Schulen ohne gymnasiale Oberstufe; Klassen 10 –12 an G-8-Gymnasien; Klassen 11–13 an G9-Gymnasien bzw. integrierten Gesamtschulen). Sowie 483 Interviews mit Eltern, deren (ältestes) Schulkind eine der letzten 3 Klassen an einer allgemeinbildenden weiterführenden Schule besucht.
Autoren: Nicolas Scheidtweiler / Linkedin
Bild: Vodafone
Quelle: vodafone-stiftung.de