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Ohne Employer Branding-Strategie: Wenn aus hippen Start-ups Ausbeuter werden

Employer Branding now Blog - Ohne Employer Branding-Strategie: Wenn aus Start-ups Ausbeuter werden

Viele Start-ups haben im Erfolgsfall ein gemeinsames Problem: Bei einem schnellen und starken wirtschaftlichen Wachstum hinkt die Entwicklung der innerbetrieblichen Strukturen oftmals hinterher. Zum Start der Unternehmung herrschte noch eine allgemeine Euphorie und Aufbruchsstimmung, die viele Missstände, wie lange und ungeregelte Arbeitszeiten, eine große Anzahl von Überstunden und schlechte Bezahlung als notwendiges Übel erscheinen lassen. Doch mit dem Erfolg wächst auch die soziale Verantwortung als Arbeitgeber – die vom Management leider nicht immer wie erforderlich angenommen und umgesetzt wird.

Es fehlt eine Employer Branding-Strategie, um gleich zu Beginn eines einsetzenden Wachstums die Arbeitgebermarke zu positionieren. Gerade schnell groß gewordene Unternehmen aus der Digital- und Softwarebranche laufen Gefahr, ihre Mitarbeiter auszubeuten. Das liegt nicht zuletzt an der "amerikanischen" Start-up-Sichtweise auf Arbeitnehmerrechte, die nun einmal nichts mit dem deutschen Arbeitsrecht zu tun hat. Bei einem rasanten Wachstum werden die einstmals flachen Hierarchien schnell steiler und Gehälter, wie auch andere arbeitsrechtliche Ansprüche, wachsen dabei nicht mit.

Betriebsrat unerwünscht: Wirtschaftlichkeit vor sozialer Verantwortung

Wenn in einem Unternehmen der Ruf zum Beispiel nach einem Betriebsrat lauter wird, stimmt etwas ganz und gar nicht in der Beziehung Arbeitgeber/Mitarbeiter. In der Argumentation der Unternehmen wird der Betriebsrat meist als „veraltetes Instrument" oder schlichtweg als unmodern in einer global agierenden Branche angesehen. Man kümmere sich doch gut um seine Mitarbeiter, man wisse schließlich, dass die eigenen Instrumente viel besser zu den Bedürfnissen der Mitarbeiter passen...

Schnell wird dann auch das Argument der gefährdeten Wirtschaftlichkeit geführt – schließlich sollen die Löhne ja noch bezahlbar bleiben. Spätestens an diesem Punkt wird deutlich, dass die Wirtschaftlichkeitsrechnungen der Unternehmen nicht mehr zur realen Entwicklung passen oder schlichtweg zu niedrig angesetzt wurden. Und das wird dann auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen, die sich - zu Recht – ungerecht behandelt fühlen. Da hilft dann auch kein eilig eingestellter Feelgood-Manager oder kostenlose Getränke und Snacks mehr. Das Kind ist bereits im Brunnen...

Chance vertan: Fehlende Weitsicht kann teuer werden

Ist der Ruf als Arbeitgeber einmal dahin, potenziert sich der Aufwand, ihn wieder herzustellen oder auch nur zu verbessern. Eine starre Haltung seitens der Unternehmensführung gegenüber den Rechten der Mitarbeiter, eine undurchsichtige Gehaltsstruktur oder überhastete Kündigungen können zu einer gefühlten Hire-and-Fire-Kultur führen, die sich schnell verbreitet. Darauf eine attraktive Arbeitgebermarke aufzubauen, um auch in Zukunft interessant für die dringend benötigten Spezialisten auf dem Arbeitsmarkt zu sein, ist quasi unmöglich – oder wird sehr teuer.

Gerade schnell wachsende, junge Unternehmen aus der digitalen Branche geben sich oftmals sehr selbstbewusst und haben eher den globalen Markt als die Belange der Belegschaft am Standort in Deutschland in Blick. Um diese Dinge wird sich meistens erst gekümmert, wenn es sein muss – und dann auch nur widerwillig. Mitbestimmung ist trotz anderslautender Bekenntnisse für die meisten Start-up-Gründer uncool, bremst aus, ist teuer. Aber noch viel teurer wird es, wenn das Unternehmen seinen Ruf als Arbeitgeber verbrannt hat, bestehende Mitarbeiter unzufrieden werden, das Unternehmen verlassen – und neue Mitarbeiter den Ruf als schlechten Arbeitgeber fürchten.

Arbeitgebermarke parallel zur Unternehmensmarke entwickeln

Jedes Unternehmen – aber besonders Start-ups – täten gut daran, die eigenen Mitarbeiter von Anfang an als wertvolles Gut zu sehen und sie auch entsprechend zu behandeln. Dafür ist eine Employer Branding-Strategie notwendig, die bereits früh in der Unternehmenshistorie installiert und konsequent verfolgt wird. So kann sich eine authentische Arbeitgebermarke direkt parallel zur Unternehmensmarke entwickeln, beide können sich dabei gegenseitig stützen.

Diese Aufgabe müssen Profis mit Know-how und dem nötigen Spielraum im Handeln übernehmen. Darauf basiert immer mehr die Zukunft eines Unternehmens – der Kicker-Tisch und freies Müsli sind dann nur noch das Tüpfelchen auf dem i.


Autor: Michael Schütz / Google+
Foto: Martina Taylor / pixelio.de
Quelle: spiegel.de



 

 

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