Mobiles Recruiting ist Teil der Bewerberreise
- Autor: Nicolas Scheidtweiler
Die Zahl der Smartphone-Nutzer nimmt kontinuierlich zu. Schaut man sich in Bahnen und Bussen um, hat nahezu jeder Passagier seine Augen auf ein mobiles Endgerät gerichtet. Sie nutzen die Zeit, um Kontakte zu pflegen, sich über ihren nächsten Urlaub zu informieren oder auch den nächsten Job zu recherchieren.
Das ist ein Kontaktpunkt, den Unternehmen nicht vernachlässigen sollten. Denn die Bewerberreise zur abgegebenen Bewerbung beginnt unter Umständen mobil.
Kontaktpunkte für jüngere Bewerber
Je jünger der Bewerber, desto eher nutzt er mobile Endgeräte zur Jobsuche. Vier von fünf potentiellen Bewerber im Alter von 18 bis 24 Jahren nutzen ihr Smartphone oder Tablet zur Jobsuche. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Dagegen können Unternehmen, die eher ältere Mitarbeiter suchen, die mobile Form des Recruiting heute noch vernachlässigen.
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Möglichkeiten im mobilen Recruiting
Verschiedene Möglichkeiten können Unternehmen nutzen, um einen mobilen Kontaktpunkt zu bieten. Im Kern gehören dazu die mobile Karriere-Website und die App.
Während die mobile Karriere-Website relativ unaufwendig entwickelt werden kann, steht hinter einer App ein größerer Aufwand. Eine App bietet verschiedene Vorteile, unter anderem dass das Unternehmen mit seinem Logo Teil des Kosmos des Nutzers geworden ist und dass das Unternehmen unmittelbar Stellenangebote per Push-Mitteilung auf das Handy senden kann. Gerade letzteres könnte ein Vorteil bei bestimmten Beschäftigungsangeboten sein, in denen eine kurzfristige Verfügbarkeit notwendig ist.
Die mobile Karriere-Website sollte konkreter auf die Bedürfnisse unterwegs eingehen. Ein Standard ist die Möglichkeit mit einem Klick direkt beim Unternehmen anrufen zu können und nicht lange diese Kontaktdaten suchen zu müssen. Wahlweise könnte auch eine Rückruf-Option angeboten werden. Daneben können aber auch kurze Videoclips die emotionale Ansprache des potentiellen Bewerbers unterstützen.
Bewerbung lieber online
Auch wenn die Möglichkeit zur mobilen Bewerbung gegeben ist, erfolgt die Bewerbung meist erst zuhause am Schreibtisch. Bewerber haben dort ihre Unterlagen aufbereitet und können besser auf sie zugreifen. Zwar stieg der Anteil der Bewerber, die sich mobil bewerben von 2012 auf 2013 um rund 2 Prozent. Jedoch bleibt diese Form der Bewerbung die Ausnahme. Dagegen findet die Recherche mobil immer stärker Anklang. Auch sind es die speziellen Karriereportale, deren Apps genutzt werden.
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Mobile Jobbörsen sind ein weiterer Kontaktpunkt. Unternehmen erhöhen dadurch ihre Reichweite. Die meisten Jobbörsen bieten inzwischen Apps für unterschiedliche Endgeräte an. Dazu zählen beispielsweise stellenanzeigen.de, Stepstone oder Monster. Auch Xing ist eine mobile Option im Recruiting.
Hausaufgabe: Mobile Karriere-Website
Unternehmen sollten sich zunächst auf eine eigene mobile Website konzentrieren, bevor sie in eine App investieren. Die meisten Karriere-Webseiten sind bisher nicht auf mobile Endgeräte angepasst. Für die mobile Ansicht benötigt man meist nur ein Plugin. Dadurch wird die Ansicht responsiv und passt sich jeder Bildschirmgröße an. Darauf können weitere Maßnahmen, wie das Schalten mobiler Werbeanzeigen, aufbauen, um weitere Kontaktpunkte in der Bewerberreise zu ermöglichen. Die Bewerbung kann überall beginnen.
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Unternehmen muss allerdings auch klar sein, dass die Qualität einer mobilen Bewerbung von unterwegs nicht der Qualität einer Bewerbung eines Desktop-PCs entsprechen kann. Dazu sind die technischen Möglichkeiten zu sehr eingeschränkt. Sollten Personaler sich jedoch auf diese Form des Recruiting einlassen, bestehen gute Möglichkeiten, potentielle Mitarbeiter auch unterwegs auf die Bewerberreise mitzunehmen.
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Autor: Nicolas Scheidtweiler / Google+
Foto: Lupo / pixelio.de
Quellen: statista.de, mobilebusiness.de