Hochschulmarketing bindet frühzeitig Nachwuchskräfte
- Autor: Michael Schütz
Unsere Teilnahme am MINT-Kongress Bremen - Übergänge: Schule – Hochschule – Beruf hat einige wichtige Erkenntnisse im Zusammenhang von Hochschulmarketing und Employer Branding gebracht. Für alle Unternehmen, die auf hochqualifizierte Fachkräfte angewiesen sind – nicht nur aus dem Bereich MINT (Initialwort für die Studiengänge Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) – ist der direkte Kontakt zu Hochschulen und Universitäten ein wichtiger Faktor, um Fachkräfte ins eigene Unternehmen zu holen und diese auch langfristig im Unternehmen halten zu können.
Dieser Umstand wird umso deutlicher, wenn sich die Unternehmen einen wichtigen Fakt immer wieder vor Augen führen: Die regionale Wirtschaft spielt bei der Wahl eines Studienortes für die Studenten zunächst keine Rolle. Das bedeutet, dass die Karriereplanung der Studenten unabhängig vom Standort der Hochschule oder Universität stattfindet. Wenn die Unternehmen im direkten Umfeld renommierter Hochschulen also nicht frühzeitig auf sich aufmerksam machen, werden die Absolventen die regionale Wirtschaft nicht oder nur gering wahrnehmen.
Arbeitgeber müssen schon vor dem Studium aktiv werden
Wenn Arbeitgeber also auf sich aufmerksam machen wollen, müssen sie sehr früh den Kontakt zu den Studierenden herstellen. Am besten noch vor dem Studium, indem das Unternehmen ein Grund dafür sein kann, in einer bestimmten Stadt zu studieren. Ein dualer Studiengang ist hier ein probates Mittel, bei dem das Unternehmen nicht nur direkt auf die Auswahl der Studenten Einfluss nehmen kann, sondern an der Ausbildung unmittelbar beteiligt ist. Darüber hinaus hat das Unternehmen mehrere Jahre Zeit, sich den Studierenden gegenüber als attraktiver Arbeitgeber zu beweisen und diese Nachwuchskräfte langfristig an das Unternehmen zu binden und in der Region zu halten. Die Vortragenden auf den MINT-Kongress Bremen nannten als Herausforderung die relevanten Zukunftschancen aufzuzeigen. Als Instrumente wurden Talentpools, Vorträge oder Netzwerk-Abende genannt.
An diesem Punkt ist jedoch die Initiative des Arbeitgebers gefragt. Es gilt, den direkten Kontakt zu den Hochschulen und Universitäten zu suchen, ihn auszubauen und zu pflegen. Dabei ist die Qualifizierung für die Teilnahme z.B. am Programm eines dualen Studiums zunächst keine Hürde. Das Unternehmen muss lediglich befähigt sein – etwa durch eine nachgewiesene Ausbildereignung - eine Ausbildung durchführen zu können. Allerdings ist eine finanzielle Beteiligung am Studium gefordert, die sich aber im Hinblick auf die Ausbildung einer hochqualifizierten Fachkraft, nahezu lächerlich klein ausnimmt.
Hochschulmarketing heißt Netzwerkentwicklung durch persönlichen Einsatz
Um das eigene Netzwerk in Richtung der Hochschulen und Universitäten im Rahmen des eigenen Employer Branding zu erweitern, sind viele Maßnahmen im Rahmen des Hochschulmarketing wichtig und sinnvoll. Diese erfordern jedoch einiges Engagement. Das heißt, dass neben aller genutzten digitalen Technik diese Tage, wie das Internet und die sozialen Netzwerke, das persönliche Gespräch immer noch den größten Erfolg bringt. Berufsmessen und ähnliche regionale Veranstaltungen, Tätigkeiten in Beiräten entsprechender Kooperationsprogramme der Hochschulen und natürlich die Durchführung der Ausbildung selber schaffen Nähe und bauen Vertrauen auf. Zudem sollten Arbeitgeber und Hochschulen bestimmte Phasen der Ausbildung koordinieren: Praktika, Studienfahrten, Bewerbungszeiträumen, Projektwochen etc.
Ein Beispiel: job4u
Viele Anbieter dieser Plattformen, beispielsweise der Bremer Verein job4u, sehen einen erhöhten Orientierungsbedarf bei Schülern und Studenten. Durch verschiedene Medien schaffen diese Partner dieses Netzwerkes eine vertraute Umgebung und bedienen die Erlebnisorientierung der Jugendlichen.
Aus unserer Sicht war deutlich zu sehen, dass nur eine klare Zielgruppenorientierung - Sprache und und Kommunikationskanäle - erfolgreich ist. Ein kleiner Aspekt sind verwirrende Jobbeschreibungen. Im Ausbildungsbereich ist der Dreher und Fräser heute Zerspanungsmechaniker.
Durch Beachtung der genannten Facetten kann sich Ihr Unternehmen im Hochschulumfeld als attraktiver und engagierter Arbeitgeber einen Namen machen. Durch diesen Reputationsgewinn können sie regelmäßig qualifizierte Studierende gewinnen. Das Hochschulmarketing bietet Potentiale, um frühzeitig in den Wettbewerb um Talente einzusteigen.
Autor: Michael Schütz / Google+
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